Simon de Vos - Kreuztragung Christi

(1603 – Antwerpen – 1676)

 

Kreuztragung Christi

um 1630 – 1635

Öl auf Leinwand, 58,5 x 84,5 cm

Preis: 7.500 €

Simon de Vos begann seine Laufbahn als ein Schüler des überwiegend als Portraitmaler agierenden Cornelis de Vos (1603-1676). Im Jahr 1620 wurde er Mitglied der Antwerpener St. Lukasgilde. Zu einem unbekannten Zeitpunkt brach er zu einer Künstlerreise nach Italien auf. In Rom kam er unter den Einfluss der Bamboccianti, einer Gruppe von Malern, die sich einer eher derben Genremalerei widmeten und von der besonders der deutsche Maler Johann Liss (1597-1631) Spuren im Oeuvre De Vos’ hinterließ. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen im Jahr 1628 arbeitete De Vos in der Werkstatt von Peter Paul Rubens und war an vielen wichtigen Aufträgen beteiligt.

Das vorliegende Gemälde ist ein Beispiel für den Stil von De Vos in der Übergangszeit zwischen zwei verschiedenen künstlerischen Ansätzen. Charakteristisch sind die eher dünnen und dramatisch bewegten Figuren sowie die intensiven Farben. Bestimmte Elemente, wie die Mutter mit dem Kind oder die spielenden Kinder, finden sich in verschiedenen Werken des Künstlers wieder.

Das Motiv des kreuztragenden Christus scheint für De Vos von Interesse gewesen zu sein. Es gibt mehrere Versionen dieses Motivs von seiner Hand.  Eine Variante, die sich früher bei Christie’s befand, weist starke Parallelen zu dem vorliegenden Bild auf.  Man kann davon ausgehen, dass beide Gemälde etwa zur gleichen Zeit entstanden sind. Die Datierung der Variante auf „1631“ gibt uns einen terminus post quem.

Zwei weitere Versionen des Themas (eine davon mit „1634“ datiert) scheinen zu belegen, dass die beiden genannten Gemälde am Anfang des Schaffensprozesses stehen.  Beide Kompositionen sind invertiert. Die Figuren bewegen sich von rechts nach links. Neue Elemente wie die Stadtarchitektur Jerusalems und das Stadttor sind hinzugefügt worden, und die Staffage unterscheidet sich von den anderen Versionen.

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