Johann Boeckhorst - Heilige Ursula
Johann Boeckhorst
(Münster 1604 – Antwerpen 1668)
Heilige Ursula
Öl auf Leinwand, 112 x 86 cm
Provenienz:
New York, Christe’s, 20.3.1981, Los 88 (als Umkreis Van Diepenbeeck)
Das vorliegende Gemälde ist erst in jüngster Zeit wiederentdeckt worden. Es war in der kunsthistorischen Literatur nicht bekannt, noch jemals zuvor in der Öffentlichkeit ausgestellt. Es handelt sich um ein wichtiges Werk des Johann Boeckhorst, dass dieser in seiner mittleren Schaffensphase schuf.
Das Gemälde knüpft in seiner Formensprache an andere Darstellungen weiblicher Heiliger an, wie die Hl. Helena (Antwerpen) und die Heilige Barbara (Standort unbekannt). Besonders die virtuose Wiedergabe der Stofflichkeit beeindruckt und erinnert u.a. an den König David (Gent/ Greenville).
Johann Boeckhorst ist einer der erfolgreichsten Nachfolger der berühmten Barockmaler Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Er entstammte einer alten münsterischen Familie. Als zweites von insgesamt zwölf Kindern wurde Johann Boeckhorst zwischen 1603 und 1605 in Münster geboren. Zunächst schien es als ob er, wie seine anderen Geschwister auch, in kirchliche oder politische Dienste treten würde. Doch als Einziger seiner Familie entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn. Mitten im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges siedelte er nach Antwerpen über. Diese Stadt war damals eines der Zentren der Gegenreformation und die wichtigsten und einflussreichsten Künstler des Barock waren dort ansässig. In Antwerpen ließ sich Johann Boeckhorst bei einem uns heute unbekannten Meister zum Maler ausbilden. Schon sehr bald konnte er die Freimeisterschaft erlangen und wurde zu einem Mitarbeiter der bedeutenden Rubenswerkstatt. Er unterhielt freundschaftliche Kontakte zu berühmten Malern seiner Zeit wie Frans Snyders, Anthonis van Dyck und Jan Wildens. Er arbeitete an den wichtigsten Aufträgen der damaligen Zeit mit, wie dem Einzug des Kardinalinfanten Ferdinand in Antwerpen, dem sogenannten Pompa Introitus und den Ausstattungsarbeiten von dem Jagdschloss Torre de la Parada bei Madrid. Zudem schuf er Gemälde und große Bilderzyklen für den Antwerpener Kunstmarkt, für Kirchen und für wohlhabende Bürger der Stadt. Sein Erfolg wuchs nach dem Tod der großen Meister Rubens und Van Dyck. Er trat mit anderen Künstlern seiner Generation in ihre Nachfolge. Besonders als Maler von Historienbildern und Portraits genoss er einen vorbildlichen Ruf.
Preis auf Anfrage
Jan van Bijlert - A fortune teller
Jan van Bijlert
(1598 – Utrecht – 1671)
A fortune teller
Oil on panel, 55 x 45 cm
After 1650
An old woman is shown at a balustrade in front of a landscape. She wears a turban and a precious mantle with a fur collar. Her hand gesture seems to indicate that she is making a prophecy.
Fred G. Meijer, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag, and Dr. Paul Janssen, Noordbrabants Museum, ‘S-Hertogenbosch, attribute the present painting to Jan van Bijlert. Dr. Janssen describes the painting as a characteristic work by Jan van Bijlert.
Jan van Bijlert was one of the most influential and famous painters of the so-called Utrecht Caravaggism.
Price: 12.000 €
Jan van Bijlert - Eine Prophetin
Jan van Bijlert
(1598 – Utrecht – 1671)
Eine Prophetin
nach 1650
Öl auf Holz, 55 x 45 cm
Das Gemälde wurde von Fred G. Meijer, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie in Den Haag, und Dr. Paul Janssen, Kurator des Noordbrabants Museum in ‘S-Hertogenbosch, dem niederländischen Künstler Jan van Bijlert zugewiesen.
Dr. Janssen bezeichnet es als späteres Werk des Künstlers und datiert es auf nach 1650. Er vergleicht es mit Alter Frau mit Brille, Museum Brukenthal, Sibiu (Rumänien), der Allegorie des Winters, Standort unbekannt, und Alte Frau mit einem Glas, Sammlung Sir Gyles Isham 1961. Zudem vermuten Dr. Janssen und Fred G. Meijer, dass das Bild ehemals ein Pendant hatte. Eine sehr ähnliche Komposition mit einer Säule im linken Bildbereich und einer Balustrade im Vordergrund findet sich bei der Allegorie des Hörens.
Jan van Bijlert gilt als einer der bedeutendsten Utrechter Caravaggisten. Er schuf sowohl religiöse und mythologische Szenen als auch Genrebilder und Portraits.
Preis: 12.000 €