Ferraù Fenzoni - Hl. Johannes der Täufer










Ferraù Fenzoni
(ca. 1561 – Faenza – 1645)
Hl. Johannes der Täufer um 1590
Öl auf Leinwand, 32 x 25,5 cm
Preis: 32.000 €
Hl. Johannes der Täufer
um 1590
Zeichnung, 30 x 20,5 cm
„Ferrau Fenzonio da Faenza invt. esque … imp. da Fran. Villamena …“
Es ist außergewöhnlich, dass man sowohl die Vorzeichnung als auch das ausgeführte Gemälde eines Künstlers zusammen anbieten kann. Beide Arbeiten stammen von dem italienischen Künstler Fenzoni, der der römischen Malerschule um 1600 zuzurechnen ist. Werke aus seiner Hand findet man u.a. in Todi und in Rom, im Lateranspalast, der Loggia della Benedizioni und in Santa Maria Maggiore. Stilistisch ist er vom niederländischen Manierismus beeinflusst.
Die Zuschreibung des Gemäldes wurde durch Dr. Guiseppe Scavizzi bestätigt.
Gemälde oder Zeichnung dienten als Vorlage für einen Kupferstich von Francesco Villamena.
Dänischer Künstler des 19. Jahrhunderts


Dänischer Künstler des 19. Jahrhunderts
Öl auf Leinwand, 62,5 x 51,5 cm
Datiert 1868
Preis: 5.000 €
Singvogel in verschneiter Winterlandschaft
Unten links undeutlich signiert „J. Beney“/ „J. Brady“
Cornelis Schut


Cornelis Schut
(1597 – Antwerpen – 1655)
Maria mit Kind, der Hl. Elisabeth und Johannes dem Täufer en grisaille
Öl auf Holz, 33,5 x 26,5 cm
Price: 8.000 €
Cornelis Schut kam gebürtig aus Antwerpen und wurde – nach seiner Ausbildung bei einem unbekannten Meister – einer der Mitarbeiter der Rubenswerkstatt. Gemeinsam mit Rubens arbeitete er zum Beispiel am sogenannten Pompa Introitus, an der Festdekoration anlässlich des triumphalen Einzugs des Kardinalinfanten Ferdinand in Gent und Antwerpen. Schut war anfangs stilistisch stark durch Rubens beeinflusst und löste sich im Laufe der Zeit mehr und mehr von seinem Vorbild. Er schuf zahlreiche Altarbilder, aber auch mythologische Darstellungen sowie Medaillons in Stillleben.
Das vorliegende Bild ist en grisaille gemalt, d.h. es ist ausschließlich in Grau, Weiß und Schwarz ausgeführt. Dies geschah häufig in Vorbereitung zu Kupferstichen.
Das oben dargestellte Thema schuf Schut mehrfach.[1] Das vorliegende Werk verzichtet jedoch auf die zahlreichen Engel und die Architektur im Hintergrund. Ein Kupferstich, der nach dem vorliegenden Bild entstanden ist, konnte bislang noch nicht gefunden werden.
Literatur:
Wilmers, G.: Cornelis Schut. A Flemish painter of the High Baroque, Brepols 1996
[1] Öl auf Leinwand, 150 x 205 cm, Standort unbekannt; Öl auf Leinwand, 167 x 230 cm, Temse, Onze-Lieve-Vrouwkerk; Öl auf Leinwand, 168 x 232 cm, Standort unbekannt; Öl auf Leinwand, Größe unbekannt, Antwerpen, St. Karl-Borromäuskirche.
Werkstatt des Cornelis De Heem






Werkstatt des Cornelis De Heem
(Leiden 1631 – 1695 Antwerpen)
Feston von Früchten an einem blauen Schleifenband
um 1670
Öl auf Leinwand, 36,5 x 28,4 cm
Preis: 7.500 €
An einem Eisennagel ist ein Feston von Früchten an einem Schleifenband angebracht. Dieser ist zusammengestellt aus hellen und ins Zartviolett changierenden, durchlichteten Trauben, Orangen, Pfirsich, Kirschen, roten Beeren, Pflaumen und Mispeln mit ihrem Blattwerk und Zweigen. Zwischen den Früchten sind eine Schnecke und eine weißliche Blüte versteckt. Der dunkle Hintergrund hebt die feine und höchst qualitätvolle Malerei hervor.
Dieses Gemälde variiert eine Komposition des flämischen Künstlers Cornelis De Heem. Diese Komposition scheint großes Interesse unter den zeitgenössischen Künstlern hervorgerufen zu haben, so dass Variationen beispielsweise von Henricus Van Weerts existieren. Diese vorliegende Variation kombiniert Elemente aus dem Stillleben von De Heem, wie die Pflaumen oben rechts und aus dem Werk von Van Weert, wie die Reflexionen auf den Weintrauben.
Cornelis de Heem entstammte einer anerkannten und traditionsreichen Künstlerfamilie. Er war der älteste Sohn des Jan Davidsz. de Heem (1606-1684), der besonders auf Stilllebenmalerei spezialisiert war. Seine Ausbildung erhielt er vermutlich bei seinem Vater in dessen Antwerpener Werkstatt. Nach dessen Tod wurde er einer der erfolgreichsten Künstler der Niederlande und Flanderns.
John Clostermann - Portrait eines Jungen


John Clostermann
(Osnabrück 1660 – 1711 London)
Portrait eines Jungen, vermutlich Charles Hinde
Öl auf Leinwand, 61 x 74,6 cm
Um 1700
Preis: 22.000€
John Closterman (auch Klosterman) war ein Portraitmaler des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Er portraitierte vorrangig englische Adelige und europäische Adelsfamilien. Bereits der Vater war Künstler und er bildete seinen Sohn aus. 1679 ging er nach Paris und lernte bei Francois de Troy. 1681 war er in London und arbeitete für den Künstler John Riley, dessen Atelier er nach dessen Tod übernahm. 1696 wurde zum Spanischen Hof eingeladen. Außerdem reiste er mehrfach nach Italien. Er kehrte jedoch immer wieder nach England zurück. Beispiele seiner Arbeit sind u.a. das Familienportrait der Marlboroughs und Portraits von König Karl II. von Spanien und dessen Frau Anne.
Besonders ist bei Closterman’s Portraits die feine Erfassung des Dargestellten sowie die Farbgebung mit einem besonderen Pinselduktus.
Bei dem hier Dargestellten könnte es sich um Charles Hinde (1689-1751) handeln, der (wie rückseitig bezeichnet) Kanoniker in Lincoln, Rektor von Cromwell in Oxford war. In seinen Händen hält der Dargestellte das Chronological and Poetical Dictionnary, das 1703 publiziert wurde und dass das erste in englischer Sprache verfasste und alphabetisch geordnete Lexikon war.
Pierre-Alain Clostermann verzeichnete das Gemälde als authentisches Werk auf der Seite des Catalogue Raisonné über den Künstler.
https://john.clostermann.org/oeuvres/john/portrait-probable-de-charles-hinde-enfant/
Peter Candid / Pieter de Witte zugeschrieben


Peter Candid / Pieter de Witte zugeschrieben
(Brügge um 1540 – 1628 München)
Sacra Conversazione
Öl auf Holz, 29 x 37 cm
Preis auf Anfrage
Der Maler, Bildhauer und Architekt Peter Candid, in Italien Pietro Candido genannt, wurde zwischen 1540 und 1548 in Brügge geboren. In den 1560er-Jahren hielt er sich in Florenz auf, wo er in der Werkstatt Giorgio Vasaris tätig war, mit dem er bei einer Reihe von Aufträgen für das Haus Medici zusammenarbeitete. Nach einem kurzen Aufenthalt in Volterra ging er 1586 nach München. Die nächsten 42 Jahre, bis zu seinem Tod, blieb er Hofmaler von Herzog Wilhelm V. und danach von Maximilian I. De Wittes Werke waren hinsichtlich Form und Farbe vom toskanischen Manierismus angeregt. Ihm ist es zu verdanken, dass dieser Stil den bayerischen Hof erreichte und das künstlerische Schaffen der Region beeinflusste.
Das vorliegende Gemälde stellt eine Sacra Conversazione zwischen der Madonna, Christus und anderen Heiligen dar. Die Heilige Familie war während Pieter de Wittes italienischer Periode ein häufiges Bildthema. Auf dem vorliegenden Gemälde sind die Kleidung, die Faltenwürfe und die Gesichtszüge der Personen mit größter Feinheit beschrieben.
Es existiert ein seitengleicher Kupferstich des vorliegenden Gemäldes aus der Hand von Raphael Sadeler (datiert 1591) nach einer Zeichnung von Candid (Feder in Braun, 235 x 310 mm).
Die Darstellung ist nicht eindeutig: Frau Volk-Knüttel, Verfasserin des Werksverzeichnisses von Candid, beschreibt das Thema als die Begegnung des Propheten Simeon mit dem Christuskind. Sie identifiziert die anderen Figuren als Hanna, Elisabeth, Zacharias und den Hl. Johannes d.T. Es könnte sich jedoch auch um Anna und Joachim handeln, die jeweils den Baldachin flankieren und um Elisabeth, Johannes und Zacharias, zu dem sich Christus wendet.

Saedeler nach Candid, Sacra Conversazione, 1591, Kupferstich, 264 324 mm.
Johann Boeckhorst - Heilige Ursula


Johann Boeckhorst
(Münster 1604 – Antwerpen 1668)
Heilige Ursula
Öl auf Leinwand, 112 x 86 cm
Provenienz:
New York, Christe’s, 20.3.1981, Los 88 (als Umkreis Van Diepenbeeck)
Das vorliegende Gemälde ist erst in jüngster Zeit wiederentdeckt worden. Es war in der kunsthistorischen Literatur nicht bekannt, noch jemals zuvor in der Öffentlichkeit ausgestellt. Es handelt sich um ein wichtiges Werk des Johann Boeckhorst, dass dieser in seiner mittleren Schaffensphase schuf.
Das Gemälde knüpft in seiner Formensprache an andere Darstellungen weiblicher Heiliger an, wie die Hl. Helena (Antwerpen) und die Heilige Barbara (Standort unbekannt). Besonders die virtuose Wiedergabe der Stofflichkeit beeindruckt und erinnert u.a. an den König David (Gent/ Greenville).
Johann Boeckhorst ist einer der erfolgreichsten Nachfolger der berühmten Barockmaler Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Er entstammte einer alten münsterischen Familie. Als zweites von insgesamt zwölf Kindern wurde Johann Boeckhorst zwischen 1603 und 1605 in Münster geboren. Zunächst schien es als ob er, wie seine anderen Geschwister auch, in kirchliche oder politische Dienste treten würde. Doch als Einziger seiner Familie entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn. Mitten im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges siedelte er nach Antwerpen über. Diese Stadt war damals eines der Zentren der Gegenreformation und die wichtigsten und einflussreichsten Künstler des Barock waren dort ansässig. In Antwerpen ließ sich Johann Boeckhorst bei einem uns heute unbekannten Meister zum Maler ausbilden. Schon sehr bald konnte er die Freimeisterschaft erlangen und wurde zu einem Mitarbeiter der bedeutenden Rubenswerkstatt. Er unterhielt freundschaftliche Kontakte zu berühmten Malern seiner Zeit wie Frans Snyders, Anthonis van Dyck und Jan Wildens. Er arbeitete an den wichtigsten Aufträgen der damaligen Zeit mit, wie dem Einzug des Kardinalinfanten Ferdinand in Antwerpen, dem sogenannten Pompa Introitus und den Ausstattungsarbeiten von dem Jagdschloss Torre de la Parada bei Madrid. Zudem schuf er Gemälde und große Bilderzyklen für den Antwerpener Kunstmarkt, für Kirchen und für wohlhabende Bürger der Stadt. Sein Erfolg wuchs nach dem Tod der großen Meister Rubens und Van Dyck. Er trat mit anderen Künstlern seiner Generation in ihre Nachfolge. Besonders als Maler von Historienbildern und Portraits genoss er einen vorbildlichen Ruf.
Preis auf Anfrage
Jan van Bijlert - Eine Prophetin






Jan van Bijlert
(1598 – Utrecht – 1671)
Eine Prophetin
nach 1650
Öl auf Holz, 55 x 45 cm
Das Gemälde wurde von Fred G. Meijer, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie in Den Haag, und Dr. Paul Janssen, Kurator des Noordbrabants Museum in ‘S-Hertogenbosch, dem niederländischen Künstler Jan van Bijlert zugewiesen.
Dr. Janssen bezeichnet es als späteres Werk des Künstlers und datiert es auf nach 1650. Er vergleicht es mit Alter Frau mit Brille, Museum Brukenthal, Sibiu (Rumänien), der Allegorie des Winters, Standort unbekannt, und Alte Frau mit einem Glas, Sammlung Sir Gyles Isham 1961. Zudem vermuten Dr. Janssen und Fred G. Meijer, dass das Bild ehemals ein Pendant hatte. Eine sehr ähnliche Komposition mit einer Säule im linken Bildbereich und einer Balustrade im Vordergrund findet sich bei der Allegorie des Hörens.
Jan van Bijlert gilt als einer der bedeutendsten Utrechter Caravaggisten. Er schuf sowohl religiöse und mythologische Szenen als auch Genrebilder und Portraits.
Preis: 12.000 €